Maßnahme
Maßnameart: Qualifizierung und Umschulung Weiterbildung und Berufsanpassung
Umschulung zur Fachpraktikerin / zum Fachpraktiker
Zusammenfassung
Umschulung in einem Fachpraktiker-Beruf

Kurzbeschreibung:

Du musstest deinen erlernten Beruf wegen einer Behinderung oder einer Erkrankung aufgeben, möchtest aber wieder ins Berufsleben einsteigen? Wegen deiner Beeinträchtigung ist eine Umschulung in einem normalen Regelberuf jedoch nicht möglich? Dann ist eine Umschulung zur Fachpraktikerin beziehungsweise zum Fachpraktiker vielleicht genau das Richtige für dich!
Eine Umschulung ist eine berufliche Bildungsmaßnahme, die den Wechsel in eine andere berufliche Tätigkeit ermöglichen soll. Es ist also eine zweite Berufsausbildung und keine Weiterbildung im ursprünglich erlernten Beruf.

Ziel:

Ziel der Umschulung ist es, die Chancen auf Wiedereingliederung in den allgemeinen Arbeitsmarkt zu verbessern oder Arbeitslosigkeit zu verhindern.

Zielgruppe:

Zielgruppe sind Rehabilitandinnen und Rehabilitanden, die in Folge einer Behinderung oder einer Erkrankung ihren erlernten Beruf oder die ausgeübte Tätigkeit nicht mehr ausführen können. Wenn aufgrund der Beeinträchtigung keine Umschulung in einem staatlich anerkannten Beruf möglich ist, besteht die Möglichkeit eine Umschulung in einem Fachpraktikerberuf wahrzunehmen.

Voraussetzungen:

Umschulungen in einen Fachpraktikerberuf sind speziell für Menschen mit Behinderungen, die bereits eine abgeschlossene Berufsausbildung haben. Ob eine Umschulung in einen Fachpraktikerberuf möglich ist, entscheidet dein zuständiger Reha-Träger.

Inhalte:

Die Inhalte der Umschulung richten sich nach den rechtlichen Ausbildungsregelungen der jeweiligen Fachpraktikerberufe. Es werden je nach Beeinträchtigung beispielsweise praktische Ausbildungsinhalte stärker berücksichtigt als theoretische Ausbildungsinhalte.
Eine Umschulung zur Fachpraktikerin oder zum Fachpraktiker kann in Betrieben oder in speziellen Ausbildungsstätten wie Berufsförderungswerken absolviert werden.

Finanzierung:

Je nach Einzelfall sind unterschiedliche Reha-Träger für die Finanzierung von Umschulungen zur Fachpraktikerin oder zum Fachpraktiker zuständig. Dazu zählen die Arbeitsagentur, die Unfall- oder Rentenversicherung oder auch die Berufsgenossenschaften.

Wusstest du?

Wenn der Leistungsstand und die Behinderung es erlauben, kannst du während oder nach deiner Fachpraktikerausbildung in eine Regelausbildung wechseln und den entsprechend höheren Berufsabschluss machen!

Kurz-Text

Du möchtest nach einer längeren Auszeit wieder ins Berufs-Leben einsteigen
Und einen neuen Beruf lernen?
Eine Umschulung in einem normalen Beruf
ist aber wegen deiner Behinderung zu schwierig für dich?
Dann kannst du eine besondere Umschulung machen:
Eine Umschulung in einem Fachpraktiker-Beruf.
Die Umschulung in einem Fachpraktiker-Beruf
ist leichter als eine normale Umschulung.

Lang-Text

Eine Umschulung
ist eine berufliche Weiterbildungs-Maßnahme für Erwachsene,
die ihren alten Beruf aufgeben mussten.
Bei einer Umschulung lernst du einen ganz neuen Beruf.
Du machst also eine 2. Berufs-Ausbildung.
Mit einer Umschulung:
  • kannst du in einem anderen Beruf arbeiten
  • Und verbesserst deine Chancen auf dem allgemeinen Arbeits-Markt
Musstest du deinen alten Beruf
aus gesundheitlichen Gründen aufgeben?
Zum Beispiel:
  • wegen einer Erkrankung
  • wegen einer Behinderung
  • Oder wegen einem Unfall
Du möchtest nach einer längeren Auszeit
wieder ins Berufs-Leben einsteigen
Und einen neuen Beruf lernen?
Eine Umschulung in einem normalen Beruf ist aber
wegen deiner Behinderung zu schwierig für dich?
Dann kannst du eine besondere Umschulung machen:
Eine Umschulung in einem Fachpraktiker-Beruf.
Die Umschulung in einem Fachpraktiker-Beruf ist leichter
als eine normale Umschulung.

Die Ausbildungs-Inhalte von einer Fachpraktiker-Ausbildung
orientieren sich an den Ausbildungs-Inhalten
von anerkannten Ausbildungs-Berufen.
Wer eine Fachpraktiker-Ausbildung macht,
hat weniger Theorie und mehr Praxis.
Das bedeutet:
Du hast weniger Unterricht in der Berufs-Schule.
Dafür arbeitest du mehr im Betrieb.

Am Ende von der Umschulung zum Fachpraktiker
musst du eine Abschluss-Prüfung machen.
Die Prüfung findet bei der zuständigen Kammer statt.
Das sind die Kammern:
Zum Beispiel:
  • Industrie- und Handels-Kammer
  • Handwerks-Kammer
  • Oder Landwirtschafts-Kammer
Eine Fachpraktiker-Umschulung kannst du
in einem normalen Betrieb machen.
Du brauchst wegen einer Behinderung
besondere Unterstützung oder Hilfen?
Dann kannst du die Umschulung
in einer beruflichen Reha-Einrichtung machen.
Zum Beispiel in einem Berufs-Förderungs-Werk.
Das kurze Wort für Berufs-Förderungs-Werk ist: BFW

In einem BFW bekommen Menschen mit Behinderungen
viel Unterstützung.
Zur Vorbereitung auf die Umschulung
kannst du einen Lehrgang besuchen.
Der Lehrgang heißt:
Rehabilitations-Vorbereitungs-Lehrgang
In dem Lehrgang werden Schul-Fächer wiederholt.
Zum Beispiel:
  • Deutsch
  • Mathe
  • Oder Englisch
Auch der Umgang mit einem Computer wird geübt.
Damit die Umschulung erfolgreich wird.

Der Wechsel zu einer Umschulung in einem normalen Beruf ist
  • während einer Fachpraktiker-Umschulung
  • Oder nach einer Fachpraktiker-Umschulung
jederzeit möglich:
Wenn deine Umschulung gut klappt
Und du keine gesundheitlichen Probleme hast.
Mit der Umschulung in einem normalen Beruf
kannst du einen höheren Berufs-Abschluss machen.

Die Kosten für die Umschulung zum Fachpraktiker
können zum Beispiel
  • von der Agentur für Arbeit
  • von der Unfall-Versicherung
  • Oder von der Renten-Versicherung
übernommen werden.

Hier werden Schwere Wörter in Leichter Sprache erklärt:

Agentur für Arbeit
Die Bundes-Agentur für Arbeit hilft Menschen,
die eine Arbeit suchen.
Und sie hilft Menschen,
damit sie ihre Arbeit behalten können.
Die Bundes-Agentur für Arbeit hilft auch Arbeit-Gebern.
Zur Bundes-Agentur für Arbeit gehören alle
Agenturen für Arbeit in Deutschland.
Die Agentur für Arbeit in deiner Stadt ist für dich zuständig.
Oder eine Agentur für Arbeit in deiner Nähe.
Allgemeiner Arbeits-Markt
Der allgemeine Arbeits-Markt ist da,
wo auch Menschen ohne Behinderungen arbeiten.
Man arbeitet auf dem allgemeinen Arbeits-Markt
wenn man
  • In einem großen oder kleinen Betrieb arbeitet
  • Bei einer Stadt oder Gemeinde arbeitet
  • Oder bei einem anderen Arbeit-Geber arbeitet
Wer auf dem allgemeinen Arbeits-Markt arbeitet, hat zum Beispiel:
  • einen Arbeits-Vertrag mit einer Firma
  • Und einen festen Lohn
Menschen auf dem allgemeinen Arbeits-Markt
können auch arbeits-los werden.
Berufs-Förderungs-Werk
Ein Berufs-Förderungs-Werk ist eine Einrichtung
zur beruflichen Wieder-Eingliederung von Erwachsenen.
Die Angebote nutzen erwachsene Menschen,
wenn sie aus gesundheitlichen Gründen
ihren bisherigen Beruf aufgeben mussten
Und nun eine neue berufliche Perspektive suchen.
In einem Berufs-Förderungs-Werk kann man
eine Umschulung in einem neuen Beruf machen.
Handwerks-Kammer
Eine Handwerks-Kammer hilft Handwerkern
bei Fragen oder Problemen.
In Deutschland gibt es viele Handwerks-Kammern.
Jede Handwerks-Kammer kümmert sich
um die Handwerker in der Nähe.

Ein Handwerker mit einer eigenen Firma
ist immer Mitglied von einer Handwerks-Kammer.
Ein Mitglied zahlt der Handwerks-Kammer Geld.
Dieses Geld heißt Mitglieds-Beitrag.

Das sind die Aufgaben von der Handwerks-Kammer:
Die Handwerks-Kammer sagt:
Das müssen Auszubildende lernen.
Die Handwerks-Kammer hilft Auszubildenden
Ein Handwerker möchte eine eigene Firma haben?
Dann berät die Handwerks-Kammer den Handwerker.
Ein Handwerker möchte etwas Neues lernen?
Dann hilft die Handwerks-Kammer dem Handwerker.
Die Handwerks-Kammer sagt den Politikern:
Das wollen Handwerker.
Industrie- und Handels-Kammer
In vielen Städten gibt es eine Industrie- und Handels-Kammer.
Kurz sagt man: IHK
Die IHK kümmert sich um Unternehmen in einer Stadt und der Umgebung.
Die IHK hat besondere Rechte und Pflichten.
Die IHK übernimmt Aufgaben für den Staat.
Die IHKs haben viele Mitglieder.
Selbst-ständige Unternehmer müssen Mitglied sein.

Die IHKs bieten Beratungen an.
Oft kostenlos.
Die IHKs geben auch Informationen.
Oft kostenlos.
Die Beratungen sind für Unternehmen.
Es geht um Steuern und Rechte.
Es geht um Zusammen-Arbeit von Unternehmen.

Manche Aufgaben gibt der Staat an die IHKs ab.
Zum Beispiel:
Aufgaben bei der Ausbildung
Die IHKs betreuen die Berufs-Ausbildung.
Die IHKs beraten Betriebe und Auszubildende.
Sie helfen bei Fragen.
Die IHKs planen viele Tausend Prüfungen im Jahr.
Das sind Prüfungen in der Ausbildung
Und Prüfungen in der Weiter-Bildung.
Prüfer aus Unternehmen helfen dabei.
Landwirtschafts-Kammer
LWK ist die Abkürzung für Landwirtschafts-Kammer.
Eine Landwirtschafts-Kammer ist ein Verband.
Dieser Verband vertritt die Interessen von den Landwirten
Und von den Forstwirten.
Einige Bundes-Länder haben eine Landwirtschafts-Kammer.

Die LWK unterstützt aber nicht nur Landwirtschaft und Forst-Wirtschaft.
Sie unterstützt auch Ernährungs-Wirtschaft, Gartenbau und Fischerei.

So unterstützt die LWK diese Bereiche:
Sie berät Menschen bei der Arbeit.
Sie bietet Ausbildungen und Weiter-Bildungen an.
Sie organisiert Veranstaltungen.
Sie betreut Betriebe.
Sie berät die Politik.
Die Politik trifft Entscheidungen für die Landwirtschaft.
Die LWK arbeitet mit Wissenschaftlern zusammen.
So kann sie neue Erkenntnisse vermitteln.
Renten-Versicherung
Die Renten-Versicherung ist ein Teil
von der Sozial-Versicherung in Deutschland.

Zur Sozial-Versicherung gehören
  • die Renten-Versicherung,
  • die Kranken-Versicherung,
  • die Pflege-Versicherung,
  • die Arbeitslosen-Versicherung
  • Und die Unfall-Versicherung.
Die Renten-Versicherung hilft den versicherten Personen:
Wenn sie wegen Krankheit
Oder einer Behinderung nicht mehr voll arbeiten können.
Oder gar nicht mehr arbeiten können.
Das nennt man Minderung der Erwerbs-Fähigkeit.
Oder Erwerbs-Minderung.
Dann bezahlt die Renten-Versicherung Leistungen zur Rehabilitation.
Und Leistungen zur Teilhabe am Arbeits-Leben.

Wenn sie alt sind und nicht mehr arbeiten müssen.
Statt Arbeits-Lohn bekommen sie dann Rente.
Dann bezahlt die Renten-Versicherung die Rente.
Und Geld für die Kranken-Versicherung der Rentner.

Wenn der Ehe-Mann oder die Ehe-Frau gestorben ist.
Oder wenn der Vater oder die Mutter gestorben ist.
Dann bezahlt die Renten Versicherung Geld an die Hinterbliebenen.
Die Rente nennt man Hinterbliebenen-Rente.

Zu den Aufgaben der Renten-Versicherung gehört auch:
Die Beratung
  • von versicherten Personen,
  • von Rentnern
  • Und von Arbeit-Gebern.
Unfall-Versicherung
Die gesetzliche Unfall-Versicherung
gehört zur deutschen Sozial-Versicherung.
Die Sozial-Versicherung ist für alle Menschen in Deutschland.

Zur deutschen Sozial-Versicherung gehören auch:
  • Die Arbeitslosen-Versicherung
  • Die gesetzliche Kranken-Versicherung
  • Die Pflege-Versicherung
  • Und die Deutsche Renten-Versicherung
Jeder Mensch in Deutschland soll gut leben können.
Auch wenn er krank ist.
Oder arbeitslos.
Die Sozial-Versicherung hilft den Menschen.
Die versicherten Menschen bekommen im Ernst-Fall finanzielle Unterstützung und schnelle Hilfe.

Die gesetzliche Unfall-Versicherung kümmert sich um Menschen,
die einen Unfall auf dem Weg zur Arbeit haben.
Oder die einen Unfall bei der Arbeit haben.
Oder die eine Berufs-Krankheit haben.

Die Berufs-Genossenschaften und die Unfall-Kassen
sind die Träger der gesetzlichen Unfall-Versicherung.
Das bedeutet:
Sie machen die Verwaltung und sie bezahlen Geld.
Sie kümmern sich um die Menschen,
wenn sie einen Unfall bei der Arbeit haben.
Oder einen Unfall auf dem Weg zur Arbeit haben.
Oder in der Schule oder im Kindergarten.
Oder wenn Menschen durch die Arbeit krank werden.

Eine Berufs-Genossenschaft ist eine gesetzliche Unfall-Versicherung.
Dort sind alle Arbeit-Nehmer versichert.

Eine Unfall-Kasse
ist auch eine gesetzliche Unfall-Versicherung.
Die Unfall-Kasse ist aber vor allem für Arbeit-Nehmer,
die im öffentlichen Dienst arbeiten.

Öffentlicher Dienst bedeutet:
Die Arbeit-Nehmer arbeiten für den Staat oder ein Bundes-Land.

Zum Beispiel:
  • In einer Schule
  • In einem Kranken-Haus
  • Oder bei der Müll-Abfuhr
Diese Personen sind ebenfalls bei einer Unfall-Kasse versichert:
  • Kinder in Kinder-Tageseinrichtungen
  • Schülerinnen und Schüler
  • Studentinnen und Studenten
  • Oder auch wenn jemand im Ehren-Amt arbeitet
Ehren-Amt bedeutet:
Jemand macht die Arbeit freiwillig und bekommt kein Geld.
Er arbeitet ehren-amtlich.

Für eine Umschulung in einen Fachpraktikerberuf müssen spezielle Ausbildungsregelungen mit der zuständigen Kammer (Industrie- und Handelskammer, Handwerkskammer oder Landwirtschaftskammer) vereinbart werden.

Referenznummer:

R/bild53


Informationsstand: 16.04.2024