Maßnahme
Maßnameart: Ausbildungswege Berufsausbildung Personelle Unterstützung
Außerbetriebliche Ausbildung
Zusammenfassung
Außer-betriebliche Berufs-Ausbildung

Kurzbeschreibung:

Du hast durch deine Behinderung oder Beeinträchtigung individuelle Bedarfe, die eine betriebliche Ausbildung nicht möglich macht? Dann ist vielleicht eine außerbetriebliche Ausbildung das Passende! Eine außerbetriebliche Ausbildung absolvierst du in Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation. Dazu gehören alle Ausbildungen, die nicht oder nicht regulär in einem Betrieb durchgeführt, sondern zum Beispiel in Berufsbildungswerken (BBW), Fortbildungszentren, Akademien oder Schulen stattfinden. Auch mit einer außerbetrieblichen Ausbildung kannst du einen anerkannten Beruf abschließen.

Ziel:

Ziel der außerbetrieblichen Ausbildung ist der erfolgreiche Abschluss deiner Berufsausbildung. Angestrebt wird außerdem der Wechsel in eine betriebliche Regelausbildung nach dem 1. oder 2. Ausbildungsjahr.

Zielgruppe:

Eine außerbetriebliche Ausbildung ist speziell für Jugendliche und junge Erwachsene mit einer Behinderung, einem besonderen Förderbedarf oder einer sozialen Benachteiligung.

Voraussetzungen:

Für eine außerbetriebliche Ausbildung müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein:

  • Du hast eine Behinderung, einen besonderen Förderbedarf oder eine soziale Benachteiligung
  • Es ist keine betriebliche Ausbildung (auch nicht mit Hilfe von assistierter Ausbildung) möglich.
  • Die Ausbildungssuche war erfolglos.
  • Du hast mindestens 6 Monate lang eine berufs- beziehungsweise ausbildungsvorbereitende Maßnahme absolviert.

Inhalte:

Auch bei einer außerbetrieblichen Ausbildung erlernst du einen anerkannten Ausbildungsberuf. Dieser findet als Berufsschulunterricht in den Einrichtungen für berufliche Rehabilitation statt und beinhaltet mehrwöchige Praktika. Dafür wird auch ein Ausbildungsvertrag abgeschlossen.

Berufliche Rehabilitationseinrichtungen bieten diverse zusätzliche Angebote für Menschen mit besonderem Förderbedarf an. Dazu zählen:

  • Ausbildungsbegleitende Betreuung durch medizinische, psychologische oder pädagogische Fachkräfte,
  • Orientierung in der Berufsschule,
  • Förderunterricht,
  • Sozialpädagogische Begleitung,
  • Nachhilfe in Theorie und Praxis,
  • Vorbereitung auf Klassenarbeiten und Prüfungsvorbereitung,
  • Unterstützung bei Alltagsproblemen,
  • Vermittelnde Gespräche mit Ausbilderinnen oder Ausbildern, Lehrerinnen oder Lehrern und Eltern.

Finanzierung:

Eine außerbetriebliche Ausbildung ist staatlich gefördert und wird durch die Bundesagentur für Arbeit finanziert.
Während der Ausbildung erhältst du eine Ausbildungsvergütung und bist sozialversichert. Zusätzlich kannst du einen Zuschuss für die Fahrten zu deinem Ausbildungsort oder Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) beantragen.

Wusstest du?

Eine außerbetriebliche Ausbildung kann kooperativ oder integrativ erfolgen!
Bei einer kooperativen außerbetrieblichen Ausbildung absolvierst du den praktischen Teil deiner Ausbildung in einem (Kooperations-) Betrieb, während die Rehabilitationseinrichtung für den theoretischen Teil deiner Ausbildung verantwortlich ist. Du besucht hierbei eine Berufs- oder Förderberufsschule und dein Bildungsträger ist für die sozialpädagogische Unterstützung während der Ausbildung zuständig. Auch den Ausbildungsvertrag schließt du mit einem Bildungsträger ab.
Bei der integrativen außerbetrieblichen Ausbildung findet auch der fachpraktische Teil der Ausbildung zum größten Teil beim Bildungsträger statt. Pro Ausbildungsjahr bist du nur 40 bis maximal 120 Arbeitstage in einem Ausbildungsbetrieb tätig.

Kurz-Text

Außer-betriebliche Berufs-Ausbildung bedeutet:
Diese Ausbildung machst du nicht in einem Betrieb.
Du machst diese Ausbildung in einer Bildungs-Einrichtung.
Wenn eine Ausbildung in einem Betrieb nicht möglich ist,
kannst du sie
in einer Einrichtung speziell für Menschen mit Behinderungen machen.
Das sind so-genannte Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation.

Lang-Text

Außer-betriebliche Berufs-Ausbildung bedeutet:
Diese Ausbildung machst du nicht in einem Betrieb.
Du machst diese Ausbildung in einer Bildungs-Einrichtung.
Ein anderes Wort für außer-betrieblich ist:
über-betrieblich
Die Abkürzung für außer-betriebliche Berufs-Ausbildung ist: BaE
Die meisten anerkannten Ausbildungen kann man
auch in einer außer-betrieblichen Einrichtung machen.

Manche Jugendliche finden keinen Betrieb für eine Ausbildung.
Zum Beispiel:
  • weil sie Lern-Schwierigkeiten haben
  • Oder weil die Schul-Noten zu schlecht sind
  • Oder sie können wegen ihrer Behinderung keine Ausbildung in einem Betrieb machen
Dann können sie eine außer-betriebliche Berufs-Ausbildung machen.

Die Berufs-Ausbildung in einer außer-betrieblichen Einrichtung soll dir
  • die Aufnahme
  • die Fortsetzung
  • Und den erfolg-reichen Abschluss
von einer Berufs-Ausbildung ermöglichen.

Die Bildungs-Einrichtung schließt einen Ausbildungs-Vertrag mit dir ab.
In der Bildungs-Einrichtung machst du
den praktischen Teil von deiner Ausbildung.
Manchmal arbeiten die Bildungs-Einrichtungen
dafür mit einem Ausbildungs-Betrieb zusammen.
Dann lernst du auch gleich die Arbeit in diesem Betrieb kennen.
Wie alle Auszubildenden besuchst du außerdem die Berufs-Schule.
Dort lernst du den theoretischen Teil von deiner Ausbildung.

Das bietet dir eine außer-betriebliche Berufs-Ausbildung:
  • Nachhilfe in Theorie und Praxis
  • Unterstützung zur Vorbereitung auf Prüfungen
  • Unterstützung bei Alltags-Problemen oder bei Problemen mit Ausbildern, Lehr-Kräften und Eltern
  • du erwirbst einen Berufs-Abschluss
  • du verdienst Geld während der Ausbildung
  • du bist sozial-versichert
  • du kannst Fahr-Kosten zurück bekommen
Wann kannst Du eine außer-betriebliche Berufs-Ausbildung machen?
  • du bist nicht mehr schul-pflichtig. Dabei ist es egal, ob du einen Schul-Abschluss hast.
  • du hast noch keine berufliche Erst-Ausbildung abgeschlossen
  • Oder du hast deine Ausbildung abgebrochen oder konntest diese nicht beenden
  • du weißt bereits, welche Berufs-Ausbildung du machen möchtest
Wenn eine Ausbildung in einem Betrieb nicht möglich ist,
kannst du sie
in einer Einrichtung speziell für Menschen mit Behinderungen machen.
Das sind so-genannte Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation.
Die Mitarbeiter dort gehen auf die besonderen Bedürfnisse
von Menschen mit Behinderungen ein.
Die Ausbildung findet in einem anerkannten Ausbildungs-Beruf statt.

Eine außer-betriebliche Berufs-Ausbildung bieten
zum Beispiel die Berufs-Bildungs-Werke an.
Die Berufs-Bildungs-Werke sind für die Ausbildung
von Jugendlichen mit Behinderungen zuständig.
Die Berufs-Bildungs-Werke bieten besondere Unterstützung
in der Ausbildung an.

Eine außer-betriebliche Berufs-Ausbildung dauert in der Regel
zwischen 24 und 42 Monaten.
Das hängt von dem gewählten Ausbildungs-Beruf ab.

Hier werden Schwere Wörter in Leichter Sprache erklärt:

Berufliche Rehabilitation
Berufliche Reha ist das kurze Wort für:
Berufliche Rehabilitation
Rehabilitation bedeutet Wieder-Herstellung.

Berufliche Rehabilitation bedeutet zum Beispiel:
Frau Müller war lange krank.
Jetzt will Frau Müller wieder arbeiten gehen.
Damit das klappt, muss sie eine Weiter-Bildung machen.
Nach der erfolg-reichen Weiter-Bildung
kann sie bei ihrem alten Arbeit-Geber weiter arbeiten.

Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation
sind zum Beispiel:
  • Berufs-Bildungs-Werke
  • Berufs-Förderungs-Werke
  • Oder Werkstätten für behinderte Menschen
Berufs-Bildungs-Werk
In einem Berufs-Bildungs-Werk können
junge Menschen mit Behinderungen eine Ausbildung machen.
Wenn sie besondere Unterstützung brauchen.
Und wenn sie keinen Ausbildungs-Platz
auf dem allgemeinen Arbeits-Markt bekommen haben.
Oft gibt es für Auszubildende auch ein Internat,
wo sie wohnen können.
In den Werkstätten von den Berufs-Bildungs-Werken
lernen die Auszubildenden die praktische Arbeit.
In der Berufs-Schule lernen sie die Theorie.
Außerdem gibt es besondere Unterstützung.
Zum Beispiel:
  • Nachhilfe
  • besondere Übungen vor Prüfungen
  • Und Beratung
Die Agenturen für Arbeit
schlagen Jugendliche für so eine Ausbildung vor.
Sozial-versichert
Bei einer sozial-versicherten Beschäftigung müssen Arbeit-Geber
Und Beschäftigte Sozial-Versicherungs-Beiträge zahlen.

Zur Sozial-Versicherung gehören
  • die Renten-Versicherung
  • die Kranken-Versicherung
  • die Pflege-Versicherung
  • die Arbeitslosen-Versicherung
  • Und die Unfall-Versicherung
Die meisten Menschen müssen arbeiten
Und Geld verdienen, um zu leben.
Wer seine Arbeit verliert
Oder schwer krank wird,
kann in Not geraten.
Eine Operation im Kranken-Haus ist zum Beispiel sehr teuer.
Kaum jemand kann das selbst bezahlen.
Wenn jemand mehrere Operationen braucht,
bekommt er sie.
Das geht nur,
weil viele Menschen Geld in die Kranken-Versicherung einzahlen.

So ähnlich ist das auch
  • bei der Renten-Versicherung
  • bei der Unfall-Versicherung
  • bei der Arbeitslosen-Versicherung
  • Und bei der Pflege-Versicherung
Wer Unterstützung braucht,
bekommt Hilfe von der Versicherung.
Deshalb müssen Menschen,
die arbeiten,
von ihrem Lohn regelmäßig Sozial-Versicherungs-Beiträge zahlen.
Auch wenn sie gerade selbst keine Hilfe
aus der Sozial-Versicherung brauchen.

Weitere Informationen

Referenznummer:

R/bild46


Informationsstand: 16.04.2024