Freiwilligendienst für ALLE: Deine Chance auf neue Erfahrungen!

Du hast deinen Schulabschluss in der Tasche, aber noch keine Ahnung, was du nach der Schule machen möchtest? Dann ist vielleicht ein Freiwilligendienst genau das Richtige für dich? Denn er bietet dir unzählige Möglichkeiten, dich für andere einzusetzen und dabei persönlich zu wachsen. Freiwilligendienste stehen allen offen – auch Menschen mit Beeinträchtigung.

KI-generiertes Bild: eine junge Frau mit bunten Haaren lächelt in die Kamera Das Bild wurde von einer KI erstellt. KI-generiertes Bild: eine junge Frau mit bunten Haaren lächelt in die Kamera Das Bild wurde von einer KI erstellt.

Warum einen Freiwilligendienst machen?

Ganz einfach: Die Vorteile sprechen für sich – und für dich! Ein Freiwilligendienst bietet dir die perfekte Gelegenheit, Neues auszuprobieren, wichtige Erfahrungen zu sammeln und deinen eigenen Weg zu finden. Außerdem kannst du:

  • Berufe testen und herausfinden, was dir liegt.
  • selbstständiger, sicherer und unabhängiger werden.
  • dich aktiv für Projekte und Menschen einsetzen.
  • neue Leute kennenlernen und Freundschaften schließen.
  • neue Kulturen und Lebensweisen entdecken.
  • deine Zeit bis zum Studium oder Ausbildung sinnvoll nutzen.

IRAs Tipp:

Ein Freiwilligendienst bringt dich ganz klar weiter – beruflich, persönlich und menschlich. Und er macht sich gut in deinem Lebenslauf! So können Unternehmen sehen, dass du deine Wartezeit nach der Schule sinnvoll genutzt hast.

Das Wichtigste zum Freiwilligendienst auf einen Blick

Freiwilligendienst ist kein Job!

Ein Freiwilligendienst gilt nicht als Arbeitsverhältnis im klassischen Sinne. Denn Freiwillige sollen keine regulären Stellen ersetzen, sondern zusätzliche, unterstützende Aufgaben übernehmen.

Voraussetzungen

Du musst mindestens 16 Jahre alt sein und deine Schulpflicht erfüllt haben. Je nach Freiwilligendienst gelten unterschiedliche Altersgrenzen.

Dauer

Meist 12 Monate, mindestens 6, maximal 24 Monate. Auch Teilzeit ist möglich – bei einer Einsatzzeit von mehr als 20 Stunden und Zustimmung von Träger und Einsatzstelle. 

Leistungen

Du bist sozialversichert, bekommst Urlaub, ein Taschengeld, ggf. Unterkunft & Verpflegung sowie Fahrtkostenzuschüsse. Die Konditionen können je nach Einsatzstelle leicht variieren.

Bildung & Begleitung

Freiwilligendienste sind Bildungsjahre. Deshalb nimmst du verpflichtend an rund 25 Seminartagen (auf 12 Monate gerechnet) teil. Die Inhalte sind vielfältig, praxisnah – und prüfungsfrei.

Bewerbung

Viele Organisationen vergeben ihre Plätze fortlaufend und das Bewerbungsverfahren nimmt einige Monate Zeit in Anspruch. Deshalb gilt: Bewirb dich früh, dann sind deine Chancen auf einen Platz deiner Wahl größer.

IRAs Tipp:

Informationen zum Ablauf der Bewerbung sowie genaue Fristen bzw. Bewerbungszeiträume, findest du auf den Internetseiten der Freiwilligendienste, die wir dir auf dieser Seite etwas weiter unten verlinkt haben. 

Rechtliche Grundlagen

Es gibt keinen Rechtsanspruch auf einen Freiwilligendienst. Das heißt: Wenn du dich bewirbst und nicht genommen wirst, kannst du rechtlich nicht dagegen vorgehen – zum Beispiel, weil eine Einsatzstelle dich ablehnt. Aber: Die wichtigsten Rahmenbedingungen für Freiwilligendienste (FSJ, FÖJ oder BFD) sind in diesen Gesetzen geregelt:

Freiwilligendienst mit Behinderung

Geht das? Ja klar. Ein Freiwilligendienst soll für alle machbar sein – auch mit Behinderung oder chronischer Erkrankung. Damit das klappt, kannst du verschiedene Unterstützungsleistungen beantragen, zum Beispiel:

  • technische Hilfsmittel
  • persönliche Assistenz
  • Fahrdienste
  • Dolmetschung für Gebärdensprache

Welche Leistungen für dich in Frage kommen, hängt von der Art deiner Einschränkung und dem gewünschten Freiwilligendienst ab. Die Träger-Organisationen der Freiwilligendienste können helfen, passende Projekte zu finden und notwendige Unterstützung zu organisieren und zu beantragen.

Hinweis:

Es gibt keinen Rechtsanspruch auf einen Freiwilligendienst. Daher hast du leider auch keinen Rechtsanspruch auf unterstützende Leistungen im Rahmen deines Freiwilligendienstes! Außerdem kann die Bewilligung einer Leistung manchmal sehr lange dauern, weil oft nicht klar ist, welcher Kostenträger (Behörde) zuständig ist. Viele Sachbearbeitende kennen sich mit Freiwilligendiensten nicht gut aus. Es lohnt sich aber, dranzubleiben. 

Tipps, wie du Unterstützung bekommst

Du brauchst auf Grund deiner Behinderung oder chronsichen Erkrankung Unterstützung bei einem Freiwilligendienst? Dann hilft es, früh aktiv zu werden. Hier ein paar nützliche Tipps:

  • Stelle einen formlosen Antrag:
    Die Praxis zeigt: Unterstützungleistungen für Freiwilligendienste werden meistens als "Leistungen zur sozialen Teilhabe" eingestuft und laufen über die Eingliederungshilfe. Deshalb stelle am besten einen formlosen Antrag beim zuständigen Amt für die Eingliederungshilfe in deiner Stadt oder Gemeinde. Du musst dafür kein Formular ausfüllen - ein kurzer Brief oder eine Mail reicht. Der Vorteil: Schriftliche Anträge können nicht einfach am Telefon abgelehnt werden. Die Behörde muss sich damit beschäftigen. 
  • Sag, welche Hilfe du brauchst:
    Teile auch dem Träger oder deiner Einsatzstelle mit und beschreibe möglichst genau, wann und wobei du Hilfe brauchst. So können die Träger-Organisationen der Freiwilligendienste helfen, ein passendes Projekt zu finden und notwendige Unterstützung zu organisieren. Übrigens, wenn du zum Beispiel schon in der Schule Assistenz bekommen hast, steigen die Chancen, dass du auch im Freiwilligendienst Unterstützung bekommst.
  • Bei Ablehnung nachhaken:
    Lass dich nicht entmutigen! Auch wenn es manchmal mühsam ist, es gibt Wege, Unterstützung zu bekommen. Wenn auf deinen formlosen Antrag eine Absage folgt – hake nach!

Freiwilligendienste im Inland

Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ)

Im Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) engagierst du dich im sozialen oder gemeinnützigen Bereich. Dabei kannt du zum Beispiel mit Kindern, Jugendlichen, älteren, kranken oder behinderten Menschen arbeiten oder dich in den Bereichen Sport, Kultur und Denkmalpflege einbringen. Du musst unter 27 Jahre alt sein.

Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ)

Ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) ist ein Freiwilligendienst im Natur- und Umweltschutz. Du musst zwischen 16 und 27 Jahre alt sein. Während des FÖJ arbeitest du in gemeinnützigen Einrichtungen für den Naturschutz, Umweltschutz, Umweltbildung oder Umweltforschung. Typische Einsatzbereiche sind Gartenbau, Landwirtschaft oder Naturschutzzentren.

Bundesfreiwilligendienst (BFD)

Der Bundesfreiwilligendienst (BFD oder Bufdi) ist ein Angebot des Bundes und offen für alle Altersgruppen. Nach der Schule kannst du dich in vielen Bereichen engagieren – zum Beispiel in Kitas, Schulen, Krankenhäusern, der Behindertenhilfe, im Naturschutz oder im Sport.

Freiwilligendienste im Ausland

Internationaler Jugendfreiwilligendienst (IJFD)

Der Internationale Jugendfreiwilligendienst (IJFD) ist ein Programm für junge Menschen bis 27 Jahre. Du kannst dich in gemeinnützigen Einrichtungen weltweit in den Bereichen Soziales, Sport, Kultur, Umwelt, Bildung oder Friedensarbeit engagieren. 

Die folgenden drei Programme weltwärts, kulturweit und das ESK sind bei Inklusion besonders gut aufgestellt: Wenn du teilnimmst, werden zusätzliche Kosten – etwa für Assistenz oder Hilfsmittel – übernommen. Trotzdem gilt: Informier dich gut über das Zielland. Denn die Wahrnehmung von Behinderung und der Umgang damit können kulturell sehr unterschiedlich sein.

Internationaler Freiwilligendienst „weltwärts"

Der Internationale Jugendfreiwilligendienst „weltwärts" ist ein Programm des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Mit Behinderung oder Beeinträchtigung ist der Freiwilligendienst bis 35 Jahre möglich – sonst bis 27.

UNESCO-Programm kulturweit - Outgoing

kulturweit ist der internationale Freiwilligendienst der Deutschen UNESCO-Kommission für junge Menschen zwischen 18 und 26 Jahren. Wenn du in Deutschland lebst, bereits einen Schulabschluss hast und gut Deutsch sprichst, kannst du dich mit diesem Programm weltweit für Bildung, Kultur, Natur und Sport stark machen. 

EU-Programm: Europäische Solidaritätskorps (ESK)

Das Europäische Solidaritätskorps (ESK) ist ein Programm der Europäischen Union (EU). Wenn du zwischen 18 und 30 Jahren alt bist, hast du hier die Möglichkeit, dich in verschiedenen sozialen, kulturellen oder ökologischen Projekten in Europa zu engagieren. Die Einsätze dauern in der Regel zwischen 2 und 12 Monaten.

Andere freiwillige Aufenthalte im Ausland

Als junger Mensch steht dir die Welt offen – mit oder ohne Beeinträchtigung. Auch freiwillige Auslandsaufenthalte wie Au-pair oder Work & Travel sind möglich, selbst wenn es keine staatliche Förderung gibt und es dadurch vielleicht komplizierter wird. Wichtig ist: Plane gut vor und sprich früh und ehrlich mit deiner Gastfamilie, dem Arbeitgeber oder der Agentur über das, was du brauchst.

Work & Travel

Mit Work & Travel kannst du ins Ausland reisen und dir mit Gelegenheitsjobs unterwegs dein Geld verdienen. Dabei lernst du neue Kulturen und Sprachen kennen. Viele Agenturen unterstützen dich bei der Visumsbeantragung und der Orientierung vor Ort.

Au Pair-Aufenthalt

Als Au Pair lebst du 6 bis 12 Monate im Ausland bei einer Gastfamilie und betreust deren Kinder. Dafür bekommst du Unterkunft, Verpflegung und ein Taschengeld. Viele Agenturen unterstützen dich bei der Familiensuche und bei Fragen.