Freiwilligendienst für alle: Deine Chance auf neue Erfahrungen!

Du hast deinen Schulabschluss in der Tasche, aber noch keine Ahnung, was du nach der Schule machen möchtest? Dann ist vielleicht ein Freiwilligendienst genau das Richtige für dich? Denn er bietet dir unzählige Möglichkeiten, dich für andere einzusetzen und dabei persönlich zu wachsen. Freiwilligendienste stehen allen offen – auch Menschen mit Behinderungen.

KI-generiertes Bild: eine junge Frau mit bunten Haaren lächelt in die Kamera Das Bild wurde von einer KI erstellt. KI-generiertes Bild: eine junge Frau mit bunten Haaren lächelt in die Kamera Das Bild wurde von einer KI erstellt.

Warum einen Freiwilligendienst machen?

Ganz einfach: Die Vorteile sprechen für sich – und für dich! Ein Freiwilligendienst bietet dir die perfekte Gelegenheit, Neues auszuprobieren, wichtige Erfahrungen zu sammeln und deinen eigenen Weg zu finden.

Hier kommen weitere gute Gründe für einen Freiwilligendient. Du kannst:

  • Berufe testen und herausfinden, was dir liegt.
  • selbstständiger, sicherer und unabhängiger werden.
  • dich aktiv für Projekte und Menschen einsetzen.
  • neue Leute kennenlernen und Freundschaften schließen.
  • neue Kulturen und Lebensweisen entdecken.
  • deine Zeit bis zum Studium oder Ausbildung sinnvoll nutzen.

Auf den Punkt gebracht:
Ein Freiwilligendienst bringt dich weiter – beruflich, persönlich und menschlich.

IRAs Tipps:

Ein Freiwilligendienst macht sich immer gut in deinem Lebenslauf! So können Unternehmen sehen, dass du dich weiterentwickelt und deine Wartezeit nach der Schule genutzt hast.

Freiwilligendienst mit Behinderung? Klar, das geht!

Damit dein Freiwilligendienst im In- oder Ausland mit einer Behinderung oder chronischen Erkrankung barrierefrei und auf deine Bedürfnisse abgestimmt ist, gibt es verschiedene Unterstützungsleistungen wie:

  • technische Hilfsmittel
  • persönliche Assistenz
  • Fahrdienste
  • Dolmetschung für Gebärdensprache

Diese Unterstützungsleistungen werden nach dem deutschen Sozialrecht "Leistungen zur Teilhabe" genannt. In der Praxis zeigt sich, dass die Unterstützung für Freiwilligendienste oft als "Leistungen zur Sozialen Teilhabe" bereitgestellt wird.

Welche Leistungen für dich in Frage kommen, hängt von der Art deiner Einschränkung und dem gewünschten Freiwilligendienst ab. Die Träger-Organisationen der Freiwilligendienste können helfen, passende Projekte zu finden und notwendige Unterstützung zu organisieren und zu beantragen.

Wichtig: Melde dich frühzeitig bei einem Träger oder der Einsatzstelle, wo du gerne deinen Freiwilligendienst antreten möchtest und teile mit, welche Unterstützung du brauchst. So können die notwendigen Leistungen rechtzeitig vor deinem Start beantragt werden und du bist optimal vorbereitet.

Allgemeine Vorgaben für Freiwilligendienste

Ein Freiwilligendienst ist kein normaler Job!

Deine Dienstzeit zählt nicht als Arbeitsverhältnis. Warum? Weil ein Freiwilligendienst per Gesetz neutral für den Arbeitsmarkt sein muss. Das bedeutet: Freiwillige dürfen keine regulären Jobs ersetzen. Sie übernehmen aber zusätzliche Aufgaben, die es sonst vielleicht nicht gäbe.

Diese Vorgaben für Freiwilligendienste sind gesetzlich festgelegt:

Voraussetzungen

Um einen Freiwilligendienst machen zu können, musst du mindestens 16 Jahre alt sein und deine Schulpflicht erfüllt haben. Je nach Art des Freiwilligendienstes gibt es individuelle Altersvorgaben.

Dauer

Freiwilligendienste dauern in der Regel 12 Monate, aber mindestens 6 und in Ausnahmefällen maximal 24 Monate. Ein Freiwilligendienst (mit mehr als 20 Stunden) ist für alle Freiwilligen auch in Teilzeit möglich, wenn Träger und Einsatzstelle einverstanden sind.

Finanzielle Unterstützung

Während deines Freiwilligendienstes bist du sozialversichert und hast Anspruch auf Urlaub! Du erhältst während dieser Zeit eine freie Unterkunft und Verpflegung, ein angemessenes Taschengeld sowie einen Zuschlag zu deinen Fahrtkosten. Die genauen Bedingungen können je nach Einsatzstelle etwas variieren.

Seminare

Ein Freiwilligendienst ist als Bildungsjahr gedacht, bei dem du dich für die Gesellschaft engagierst und dabei viel lernst. Daher nimmst du verpflichtend an 25 Seminartagen teil (auf 12 Monate gerechnet). Die Seminare gelten als Dienstzeit und finden in der Regel 5-mal für je eine Woche in speziellen Schulungszentren statt. Hier werden unterschiedliche Themen besprochen, die von deiner Tätigkeit im Freiwilligendienst abhängen. Prüfungen gibt es nicht.

Deine Bewerbung: Rechtzeitig starten!

Du kannst dich jederzeit für einen Freiwilligendienst bewerben und mit etwas Glück auch noch kurzfristig einen Platz bekommen. Trotzdem wäre unser Tipp: Kümmere dich frühzeitig um deine Bewerbung. Denn das Bewerbungsverfahren nimmt einige Monate Zeit in Anspruch. 

Viele Organisationen vergeben ihre Plätze fortlaufend. Deshalb gilt: Je früher du dich bewirbst, umso größer sind deine Chancen auf einen Platz deiner Wahl. 

Auch wenn du aufgrund deiner Behinderung oder chronischen Erkrankung finanzielle oder andere Unterstützung benötigst, ist es clever langfristig zu planen.

Informationen zum Ablauf der Bewerbung sowie genaue Fristen bzw. Bewerbungszeiträume, findest du auf den Internetseiten der Freiwilligendienste, die wir dir auf dieser Seite etwas weiter unten verlinkt haben.

Freiwilligendienste im Inland

Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ)

Im Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) engagierst du dich im sozialen oder gemeinnützigen Bereich. Dabei kannt du zum Beispiel mit Kindern, Jugendlichen, älteren, kranken oder behinderten Menschen arbeiten oder dich in den Bereichen Sport, Kultur und Denkmalpflege einbringen. Du musst unter 27 Jahre alt sein.

Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ)

Ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) ist ein Freiwilligendienst im Natur- und Umweltschutz. Du musst zwischen 16 und 27 Jahre alt sein. Während des FÖJ arbeitest du in gemeinnützigen Einrichtungen für den Naturschutz, Umweltschutz, Umweltbildung oder Umweltforschung. Typische Einsatzbereiche sind Gartenbau, Landwirtschaft oder Naturschutzzentren.

Bundesfreiwilligendienst (BFD)

Der Bundesfreiwilligendienst (BFD oder Bufdi) ist ein Angebot des Bundesamts für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben. Es richtet sich an Menschen jeden Alters, die sich nach der Schule für die Gesellschaft engagieren möchten. Du kannst mithelfen in Kita oder Schule, im Krankenhaus, in Einrichtungen für alte Menschen oder Menschen mit Behinderungen, in der Integrationsarbeit (z. B. Flüchtlingshilfe), im Umwelt- und Naturschutz oder im Sport. 

Freiwilligendienste im Ausland

Internationaler Jugendfreiwilligendienst (IJFD)

Der Internationale Jugendfreiwilligendienst (IJFD) ist ein Programm für junge Menschen bis 27 Jahre. Du kannst dich in gemeinnützigen Einrichtungen weltweit in den Bereichen Soziales, Sport, Kultur, Umwelt, Bildung oder Friedensarbeit engagieren. 

Internationaler Freiwilligendienst „weltwärts"

Der Internationale Jugendfreiwilligendienst „weltwärts" ist ein Programm des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Du kannst diesen Freiwilligendienst machen, wenn du maxial 27 Jahre alt bist, bzw. nicht älter als 35 Jahre, falls du eine Behinderung oder Beeinträchtigung hast. 

UNESCO-Programm kulturweit - Outgoing

kulturweit ist der internationale Freiwilligendienst der Deutschen UNESCO-Kommission für junge Menschen zwischen 18 und 26 Jahren. Wenn du in Deutschland lebst, bereits einen Schulabschluss hast und gut Deutsch sprichst, kannst du dich mit diesem Programm weltweit für Bildung, Kultur, Natur und Sport stark machen. 

EU-Programm: Europäische Solidaritätskorps (ESK)

Das Europäische Solidaritätskorps (ESK) ist ein Programm der Europäischen Union (EU). Wenn du zwischen 18 und 30 Jahren alt bist, hast du hier die Möglichkeit, dich in verschiedenen sozialen, kulturellen oder ökologischen Projekten in Europa zu engagieren. Die Einsätze dauern in der Regel zwischen 2 und 12 Monaten.

Andere freiwillige Aufenthalte im Ausland

Work & Travel

Mit Work & Travel kannst du ins Ausland reisen und dir mit Gelegenheitsjobs Geld für deine Reisen erarbeiten. Deine Möglichkeiten sind hierbei vielfältig! Du kannst in unterschiedlichen Bereichen arbeiten, neue Kulturen kennenlernen und die Sprache des Landes lernen. Es gibt viele Agenturen, die dich beim Ausfüllen eines Visum-Antrags unterstützen können oder dir dabei helfen, dich vor Ort besser zu orientieren.

Au Pair-Aufenthalt

Als Au Pair lebst du zwischen 6 bis 12 Monaten im Ausland bei einer Familie und kümmerst dich um deren Kinder. Dafür bekommst du Verpflegung und deine Unterkunft gestellt. Außerdem erhältst du ein monatliches Taschengeld, um Unternehmungen zu machen. Viele Agenturen können dir bei der Suche nach einer Gastfamilie helfen und dich bei konkreten Fragen unterstützen.