Ausbildung zur Fachpraktikerin ⁠/​ zum Fachpraktiker

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Kannst du wegen deiner Behinderung
keine normale Regel-Ausbildung machen?
Dann ist für dich vielleicht eine besondere Ausbildung das Richtige:
Eine Fachpraktiker-Ausbildung.
Das heißt:
Die Ausbildung ist leichter als eine normale Ausbildung.

Die Ausbildungs-Inhalte von einer Fachpraktiker-Ausbildung
orientieren sich an den Ausbildungs-Inhalten
von anerkannten Ausbildungs-Berufen.
Wer eine Fachpraktiker-Ausbildung macht,
hat weniger Theorie und mehr Praxis.
Das bedeutet:
Du hast weniger Unterricht in der Berufs-Schule.
Dafür arbeitest du mehr im Betrieb.
Außerdem kannst du diese Ausbildung
auch ohne Hauptschul-Abschluss machen.
Oft machen Jugendliche mit Lern-Schwierigkeiten
eine Fachpraktiker-Ausbildung.

Der Wechsel in die Regel-Ausbildung ist
  • während einer Fachpraktiker-Ausbildung
  • Oder nach einer Fachpraktiker-Ausbildung
jederzeit möglich:
Wenn deine Ausbildung gut klappt
Und du keine gesundheitlichen Probleme hast.

Eine Fachpraktiker-Ausbildung kannst du
  • in einem normalen Betrieb
  • Oder in einer speziellen Ausbildungs-Einrichtung, zum Beispiel in einem Berufs-Bildungs-Werk
machen.

Je nach Bundes-Land werden diese Berufs-Abschlüsse auch
  • Werker und Werkerin
  • Oder Helfer und Helferin
genannt.

Nicht jeder Jugendliche kann eine Ausbildung zum Fachpraktiker machen.
Voraussetzung ist
  • eine Behinderung
  • ein besonderer Förder-Bedarf
  • Oder eine soziale Benachteiligung
Eine Ausbildung zum Fachpraktiker ist erst dann möglich:
Eine Assistierte Ausbildung in einem Betrieb ist für dich zu schwierig.

Vor Ausbildungs-Beginn findet deshalb
eine Eignungs-Untersuchung durch die Agentur für Arbeit statt.
Ein Fach-Dienst von der Agentur für Arbeit stellt dabei
Art und Schwere von deiner Behinderung fest.
Und prüft dabei,
ob du nicht doch eine normale Regel-Ausbildung machen kannst.

Ausbildungen als Fachpraktiker
sind von den Kammern anerkannte Ausbildungen.
Das sind die Kammern:
Zum Beispiel:
  • Handwerks-Kammer
  • Industrie- und Handels-Kammer
  • Oder Landwirtschafts-Kammer
Wenn du eine Fachpraktiker-Ausbildung machen willst,
musst du bei der zuständigen Kammer vorher einen Antrag stellen.
Den Antrag kann auch deine gesetzliche Betreuungs-Person stellen.
Den Ausbildungs-Platz musst du zu diesem Zeit-Punkt bereits sicher haben.

Wenn die Kammer den Antrag an-nimmt,
werden die Ausbildungs-Inhalte an deine Behinderung angepasst.
Die Ausbildung dauert 2 bis 3,5 Jahre.
Die Abschluss-Prüfung findet bei der zuständigen Kammer statt.
Am Ende von der Ausbildung bekommst du eine Bescheinigung.
Die Bescheinigung heißt:
  • Fach-Arbeiter-Brief
  • Oder Gesellen-Brief
Nach der Ausbildung hast du gute Chancen
eine Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeits-Markt zu bekommen.

Es gibt viele verschiedene Fachpraktiker-Ausbildungen.
Zum Beispiel:
  • Metall-Bearbeiter
  • Fachpraktiker Holz-Verarbeitung
  • Fachpraktiker in der Floristik
  • Fachpraktiker für Haus-Wirtschaft
  • Garten-Bau-Helfer Fach-Richtung Garten- und Landschafts-Bau
  • Oder Fachpraktiker im Lager-Bereich

Hier werden Schwere Wörter in Leichter Sprache erklärt:

Agentur für Arbeit
Die Bundes-Agentur für Arbeit hilft Menschen,
die eine Arbeit suchen.
Und sie hilft Menschen,
damit sie ihre Arbeit behalten können.
Die Bundes-Agentur für Arbeit hilft auch Arbeit-Gebern.
Zur Bundes-Agentur für Arbeit gehören alle
Agenturen für Arbeit in Deutschland.
Die Agentur für Arbeit in deiner Stadt ist für dich zuständig.
Oder eine Agentur für Arbeit in deiner Nähe.
Allgemeiner Arbeits-Markt
Der allgemeine Arbeits-Markt ist da,
wo auch Menschen ohne Behinderungen arbeiten.
Man arbeitet auf dem allgemeinen Arbeits-Markt
wenn man
  • In einem großen oder kleinen Betrieb arbeitet
  • Bei einer Stadt oder Gemeinde arbeitet
  • Oder bei einem anderen Arbeit-Geber arbeitet
Wer auf dem allgemeinen Arbeits-Markt arbeitet,
hat zum Beispiel:
  • einen Arbeits-Vertrag mit einer Firma
  • Und einen festen Lohn
Menschen auf dem allgemeinen Arbeits-Markt
können auch arbeits-los werden.
Assistierte Ausbildung
Eine Assistierte Ausbildung hilft dir,
eine Ausbildung zu finden oder abzuschließen.
Die Assistierte Ausbildung ist für junge Menschen:
Die schon sehr lange nach einem Ausbildungs-Platz suchen.
Das Besondere bei der Assistierten Ausbildung ist:
Du bekommst schon vor der Ausbildung viel Hilfe.

Zum Beispiel:
Menschen helfen dir bei deiner Bewerbung.
Menschen helfen dir dabei:
Ein Praktikum zu finden.
Und du kannst eine Beratung bekommen.

Später hast du dann vielleicht
einen Ausbildungs-Platz in einem Betrieb gefunden.
Auch dann kannst du noch viele Hilfen bekommen.
Zum Beispiel:
Du bekommst Nach-Hilfe.
Berufs-Bildungs-Werk
In einem Berufs-Bildungs-Werk können
junge Menschen mit Behinderungen eine Ausbildung machen.
Wenn sie besondere Unterstützung brauchen.
Und wenn sie keinen Ausbildungs-Platz
auf dem allgemeinen Arbeits-Markt bekommen haben.
Oft gibt es für Auszubildende auch ein Internat,
wo sie wohnen können.
In den Werkstätten von den Berufs-Bildungs-Werken
lernen die Auszubildenden die praktische Arbeit.
In der Berufs-Schule lernen sie die Theorie.
Außerdem gibt es besondere Unterstützung.
Zum Beispiel:
  • Nachhilfe
  • besondere Übungen vor Prüfungen
  • Und Beratung
Die Agenturen für Arbeit schlagen Jugendliche für so eine Ausbildung vor.
Handwerks-Kammer
Eine Handwerks-Kammer hilft Handwerkern
bei Fragen oder Problemen.
In Deutschland gibt es viele Handwerks-Kammern.
Jede Handwerks-Kammer kümmert sich
um die Handwerker in der Nähe.

Ein Handwerker mit einer eigenen Firma
ist immer Mitglied von einer Handwerks-Kammer.
Ein Mitglied zahlt der Handwerks-Kammer Geld.
Dieses Geld heißt Mitglieds-Beitrag.

Das sind die Aufgaben von der Handwerks-Kammer:
Die Handwerks-Kammer sagt:
Das müssen Auszubildende lernen.
Die Handwerks-Kammer hilft Auszubildenden.
Ein Handwerker möchte eine eigene Firma haben?
Dann berät die Handwerks-Kammer den Handwerker.
Ein Handwerker möchte etwas Neues lernen?
Dann hilft die Handwerks-Kammer dem Handwerker.
Die Handwerks-Kammer sagt den Politikern:
Das wollen Handwerker.
Industrie- und Handels-Kammer
In vielen Städten gibt es eine Industrie- und Handels-Kammer.
Kurz sagt man: IHK
Die IHK kümmert sich um Unternehmen in einer Stadt und der Umgebung.
Die IHK hat besondere Rechte und Pflichten.
Die IHK übernimmt Aufgaben für den Staat.
Die IHKs haben viele Mitglieder.
Selbst-ständige Unternehmer müssen Mitglied sein.

Die IHKs bieten Beratungen an.
Oft kostenlos.
Die IHKs geben auch Informationen.
Oft kostenlos.
Die Beratungen sind für Unternehmen.
Es geht um Steuern und Rechte.
Es geht um Zusammen-Arbeit von Unternehmen.

Manche Aufgaben gibt der Staat an die IHKs ab.
Zum Beispiel:
Aufgaben bei der Ausbildung
Die IHKs betreuen die Berufs-Ausbildung.
Die IHKs beraten Betriebe und Auszubildende.
Sie helfen bei Fragen.
Die IHKs planen viele Tausend Prüfungen im Jahr.
Das sind Prüfungen in der Ausbildung
Und Prüfungen in der Weiter-Bildung.
Prüfer aus Unternehmen helfen dabei.
Landwirtschafts-Kammer
LWK ist die Abkürzung für Landwirtschafts-Kammer.
Eine Landwirtschafts-Kammer ist ein Verband.
Dieser Verband vertritt die Interessen von den Landwirten
Und von den Forstwirten.
Einige Bundes-Länder haben eine Landwirtschafts-Kammer.

Die LWK unterstützt aber nicht nur Landwirtschaft und Forst-Wirtschaft.
Sie unterstützt auch Ernährungs-Wirtschaft, Gartenbau und Fischerei.

So unterstützt die LWK diese Bereiche:
Sie berät Menschen bei der Arbeit.
Sie bietet Ausbildungen und Weiter-Bildungen an.
Sie organisiert Veranstaltungen.
Sie betreut Betriebe.
Sie berät die Politik.
Die Politik trifft Entscheidungen für die Landwirtschaft.
Die LWK arbeitet mit Wissenschaftlern zusammen.
So kann sie neue Erkenntnisse vermitteln.
Regel-Ausbildung
Die häufigste Ausbildung ist die betriebliche Ausbildung
auf dem allgemeinen Arbeits-Markt.
Man sagt auch Regel-Ausbildung dazu.
Bei dieser Ausbildung lernt man den theoretischen Teil in der Berufs-Schule.
Den praktischen Teil lernt man im Betrieb.
soziale Benachteiligung
Jugendliche mit einer sozialen Benachteiligung
haben schlechtere Chancen auf ein besseres Leben
Oder einen Bildungs-Aufstieg.
Viele von diesen Jugendlichen finden nach der Schule
keinen Ausbildungs- oder Arbeits-Platz.

Sozial benachteiligte Menschen sind zum Beispiel:
  • Menschen ohne Wohnung
  • langzeit-arbeitslose Menschen
  • Menschen mit geringem Einkommen
  • allein-erziehende Mütter und Väter
  • Oder Menschen mit Behinderungen oder Erkrankungen

Eine reguläre Ausbildung ist für dich zu herausfordernd? Dann ist die Fachpraktiker-Ausbildung vielleicht genau das Richtige. Hier gilt: mehr Praxis, weniger Theorie – und am Ende hältst du trotzdem einen anerkannten Berufsabschluss in den Händen. Erfahre mehr!

KI-generiertes Bild: ein Mann erklärt einem Jugendlichen etwas an einem Computer Das Bild wurde von einer KI erstellt. KI-generiertes Bild: ein Mann erklärt einem Jugendlichen etwas an einem Computer Das Bild wurde von einer KI erstellt.

Überblick: Fachpraktiker-Ausbildung

Hier bekommst du alles Wichtige zur Fachpraktiker-Ausbildung: Welche Berufe es gibt, wie lange die Ausbildung dauert und wie sie abläuft.

Was ist eine Fachpraktiker-Ausbildung?

Die Fachpraktiker-Ausbildung ist eine anerkannte Berufsausbildung speziell für junge Menschen mit Behinderungen. Sie ist für dich gedacht, wenn dir eine reguläre Ausbildung zu schwer fällt. Der Fokus liegt verstärkt auf der Praxis, weniger auf Theorie. Damit du möglichst viel im Betrieb lernst und die Inhalte leicht verständlich sind. Dabei orientiert sich die Ausbildung an einem anerkannten Ausbildungsberuf. Die genauen Inhalte werden individuell für dich angepasst. Für jeden Fachpraktiker-Beruf gibt es eigene Ausbildungsregelungen, die von den zuständigen Kammern (IHK, HWK oder Landwirtschaftskammer) festgelegt sind.

In welchen Berufen kannst du eine Fachpraktiker-Ausbildung machen?

Grundsätzlich kannst du eine Fachpraktiker-Ausbildung in jedem anerkannten Ausbildungsberuf machen. Allerdings nur, wenn es für deinen Wunschberuf bereits eine so genannte Ausbildungsregelung gibt. In der Ausbildungsregelung steht, wie die Fachpraktiker-Ausbildung abläuft – also welche Inhalte vermittelt werden, welche Prüfungen es gibt und welche Anforderungen gelten. Diese Regelungen werden von den zuständigen Kammern (IHK, HWK oder Landwirtschaftskammer) vorher festgelegt und müssen offiziell genehmigt werden.

Gut zu wissen: Falls es für deinen Wunschberuf noch keine Fachpraktiker-Ausbildungsregelung gibt, kann diese zwar erstellt werden. Das ist jedoch ein aufwendiger Prozess mit verschiedenen beteiligten Stellen. Und der kann sehr viele Monate dauern! Deshalb solltest du vorab schauen, für welche regulären Ausbildungen bereits Fachpraktiker-Ausbildungsregelungen bestehen.

Wie lange dauert die Ausbildung?

Die Fachpraktiker-Ausbildung dauert in der Regel 2 bis 3 Jahre. Du kannst die Ausbildung auch in Teilzeit machen. Das musst du aber mit deinem Ausbildungsbetrieb und der zuständigen Kammer absprechen.

Wie läuft die Fachpraktiker-Ausbildung ab?

Du bekommst einen persönlichen Ausbildungsplan, der vom Ausbildungsbetrieb mit dir in Absprache erstellt wird. Darin steht genau, was du lernen wirst und wie die Inhalte an deine Bedürfnisse angepasst werden. Aufgaben, die du wegen deiner Behinderung nicht machen kannst, können beispielsweise geändert oder weggelassen werden. Dein persönlicher Ausbildungsplan orientiert sich zwar an der bestehenden Ausbildungsregelung der jeweiligen Fachpraktiker-Aubildung, aber berücksichtigt auch:

  • den konkreten Ablauf deiner Ausbildung im Betrieb,
  • deine persönlichen Lernfortschritte und
  • eventuell notwendige Unterstützungsmaßnahmen.

So hast du die besten Chancen, erfolgreich deinen Abschluss zu machen! Die Abschlussprüfung legst du dann bei der zuständigen Kammer ab.

Voraussetzungen & Zugang

Hier erfährst du, welche Voraussetzungen du für die Fachpraktiker-Ausbildung mitbringen musst, wo du sie machen kannst und wie du sie beantragst.

Wer kann die Fachpraktiker-Ausbildung machen?

Du kannst eine Fachpraktiker-Ausbildung machen, wenn:

  • du eine Lernbehinderung, einen besonderen Förderbedarf oder eine soziale Benachteiligung hast,
  • eine reguläre Ausbildung für dich zu schwierig wäre – auch mit Unterstützung wie einer Assistierten Ausbildung,
  • und du motiviert bist, einen anerkannten Berufsabschluss zu machen.

Gut zu wissen: Der Ausbildungsbetrieb entscheidet, ob er einen bestimmten Schulabschluss verlangt.

Ob du für eine Fachpraktiker-Ausbildung in Frage kommst, entscheidet das Reha-Team deiner Arbeitsagentur. Dort wird geprüft, ob du den sogenannten Reha-Status bekommst. Dieser bestätigt, dass deine Behinderung die Fachpraktiker-Ausbildung notwendig macht und dass du die Fähigkeiten hast, diese erfolgreich abzuschließen.

Wo kannst du eine Fachpraktiker-Ausbildung machen?

Du kannst die Ausbildung entweder in einem normalen Betrieb oder in speziellen Einrichtungen für berufliche Rehabilitation machen. Diese Einrichtungen unterstützen Menschen mit Förderbedarf beim Einstieg ins Berufsleben.

Wichtig: Die Person, die dich ausbildet, muss über die sogenannte Rehabilitationspädagogische Zusatzqualifikation (ReZA) verfügen. Der gewünschte Ausbildungsbetrieb hat keine ReZA? Dann kann er mit einer Einrichtung für berufliche Rehabilitation zusammenarbeiten oder eine externe Person mit ReZA-Qualifikation übernimmt die Ausbildungsbegleitung.

Wie beantragst du die Ausbildung?

Wenn du eine Fachpraktiker-Ausbildung machen möchtest, musst du sie bei der zuständigen Kammer in deiner Nähe beantragen. Das machst du entweder selbst oder deine Eltern bzw. dein gesetzlicher Vertreter.

Wichtig: Du brauchst zum Zeitpunkt der Beantragung bereits einen Ausbildungsplatz. Bei der Suche hilft dir die Bundesagentur für Arbeit. Mehr Infos dazu findest du im folgenden Abschnitt.

Unterstützung & Finanzierung

Hier erfährst du, wer dir bei der Ausbildungsplatz-Suche hilft, wie die Prüfungen an deine Bedürfnisse angepasst werden und wer die Kosten für deine Ausbildung übernimmt.

Wer unterstützt bei der Ausbildungsplatz-Suche?

Bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz unterstützt dich in erster Linie die Agentur für Arbeit. Sie bietet in ihren so genannten Reha-Teams auch spezielle Beratung für Menschen mit Behinderungen an.

Wichtig! Das jeweils zuständige Reha-Team ist ausschließlich über die bundesweite Service-Rufnummer der Bundesagentur für Arbeit zu erreichen, Telefon: 0800 4 555500 (gebührenfrei).

In manchen Fällen ist auch das Jobcenter zuständig. Außerdem helfen dir die Jugendberufsagenturen, die gemeinsam von der Agentur für Arbeit, dem Jobcenter und den örtlichen Ämtern betrieben werden. Auch die Handwerkskammern und Industrie- und Handelskammern informieren über freie Ausbildungsplätze in der Region. Dabei arbeiten sie eng mit den Integrationsämtern / Inklusionsämtern zusammen. Der Integrationsfachdienst (IFD) berät ebenfalls und begleitet beim Übergang von der Schule in den Beruf. Eine weitere Möglichkeit bieten Inklusionsbetriebe, die Ausbildungsplätze in einem geschützten Umfeld anbieten.

Wie werden die Prüfungen angepasst?

Ein wichtiger Teil der Fachpraktiker-Ausbildung ist die angepasste Prüfung. Dabei werden deine individuellen Fähigkeiten berücksichtigt. Das bedeutet zum Beispiel:

  • Die Prüfungszeit kann verlängert werden.
  • Du kannst zusätzliche Hilfsmittel bekommen.
  • Aufgaben werden so gestaltet, dass sie deinen Stärken entsprechen.

Durch diese Anpassungen - auch Nachteilsausgleich genannt - gelingt es dir, dein Können bestmöglich zu zeigen. Und du hast faire Chancen, die Prüfung zu schaffen und deine Ausbildung erfolgreich abzuschließen.

Wer finanziert die Ausbildung?

Für dich ist die Ausbildung zur Fachpraktikerin / zum Fachpraktiker kostenlos. In den meisten Fällen übernimmt die Agentur für Arbeit die Kosten. In manchen Situationen zahlen auch andere Träger (z.B. Unfallversicherungen oder Rentenversicherung). Aber das musst du zunächst einmal nicht wissen. Am besten lässt du dich in der Berufsberatung der Bundesagentur für Arbeit beraten. Sie prüfen deine persönliche Situation und klären, wer genau für dich zuständig ist und die Kosten übernimmt.

Perspektiven nach der Ausbildung

Was bringt dir die Fachpraktiker-Ausbildung für deine Zukunft? Hier erfährst du, welche Chancen du nach dem Abschluss hast.

Wie sind die beruflichen Chancen nach der Ausbildung?

Wenn du deine Ausbildung erfolgreich abschließt, bekommst du ein offizielles Zeugnis von der zuständigen Kammer. Es zeigt, was du gelernt hast und welche Qualifikationen du erworben hast. Viele Betriebe übernehmen Fachpraktiker*innen direkt nach der Ausbildung. Aber auch bei anderen Betrieben hast du mit deinem Abschluss gute Chancen.

Gut zu wissen: Dein Fachpraktiker-Abschluss wird deutschlandweit anerkannt – du kannst dich später überall bewerben.

Kannst du später in eine reguläre Ausbildung wechseln?

Ja, das ist möglich! Wenn du während der Fachpraktiker-Ausbildung große Fortschritte machst, kannst du in eine reguläre Ausbildung wechseln und den vollen Berufsabschluss machen. Auch wenn du die Fachpraktiker-Ausbildung bereits abgeschlossen hast, kannst du den regulären Abschluss später noch nachholen.

Tipp: Frag bei der Agentur für Arbeit oder anderen Beratungsstellen nach – sie erklären dir genau, wie der Wechsel in eine reguläre Ausbildung funktioniert und welche Unterstützung du bekommen kannst.

Podcast "Teilhabe & Inklusion"

Durchgestartet

Mut gemacht!

Louis Kleemeyer zu Besuch in unserem Podcast "Teilhabe & Inklusion". In der Folge „Experte in eigener Sache: Mit Lernbehinderung zum Inklusionsexperten“ beschreibt Louis seinen Bildungs- und Karriereweg - von der Ausbildung zum Fachpraktiker für IT-Systeme bis zur Gründung seines eigenen Unternehmens.

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Du willst es ganz genau wissen?

Du willst wissen, was ein BBW ist? Oder möchtest du rechtliche Informationen zur Fachpraktiker-Ausbildung? Hier verlinken wir auf weiterführende Seiten.