Maßnahme
Maßnameart: Finanzielle Unterstützung Personelle Unterstützung
Budget für Arbeit
Zusammenfassung
Budget für Arbeit

Kurzbeschreibung:

Das Budget für Arbeit ist eine neue Leistung, die mit dem Bundesteilhabegesetz am 1. Januar 2018 eingeführt wurde (SGB IX § 61). Das Budget für Arbeit ist eine Alternative zur Beschäftigung in der WfbM. Mit dem Budget für Arbeit soll der Übergang aus der WfbM auf den allgemeinen Arbeitsmarkt ermöglicht werden.

Ziel:

Mit dem Budget für Arbeit soll für mehr Menschen mit Behinderungen eine Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt mit Tariflohn und Sozialversicherung ermöglicht werden.

Zielgruppe:

Das Budget für Arbeit können Menschen mit Behinderungen beantragen, die einen Anspruch auf Leistungen im Arbeitsbereich einer WfbM haben oder grundsätzlich hätten und denen von einem Arbeitsgebenden ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis angeboten wird.

Voraussetzungen:

Voraussetzung für die Inanspruchnahme des Budgets für Arbeit ist, dass du über einen Abschluss eines Vertrages über ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis mit einem privaten oder öffentlichen Arbeitgebenden verfügst.

Inhalte:

Bei dem Budget für Arbeit erhalten Betriebe einen Lohnkostenzuschuss als Minderleistungsausgleich und die Arbeitnehmenden verschiedene Betreuungsleistungen (zum Beispiel Begleitung durch einen Jobcoach).
Anders als bei Außenarbeitsplätzen erhalten Menschen mit Behinderungen, die im Rahmen eines Budgets für Arbeit tätig sind, einen klassischen Arbeitsvertrag, der entsprechende Arbeitnehmerrechte beinhaltet. Dazu gehört beispielsweise eine Entlohnung, die das Mindestlohnniveau nicht unterschreiten darf. Im Unterschied zu einem Außenarbeitsplatz kommt es daher zu einem Rechts- und Arbeitsverhältnis zwischen dem Menschen mit Behinderungen und dem Betrieb und somit zu einer vollständigen betrieblichen Integration in das Unternehmen.

Trotz des Arbeitgebervertrags und des Arbeitnehmerstatus bleibst du als Budgetnehmerin beziehungsweise -nehmer dauerhaft voll erwerbsgemindert und daher Rehabilitandin oder Rehabilitand im Sinne der Eingliederungshilfe. Dies bedeutet, dass du ein uneingeschränktes Rückkehrrecht in die WfbM besitzt.

Finanzierung:

Das Budget für Arbeit wird durch den zuständigen Träger der Eingliederungshilfe finanziert.

Wusstest du?

Die Regelungen zum Budget für Arbeit unterscheiden sich in einigen Bundesländern. Unterschiede gibt es zum Beispiel in der praktischen Ausgestaltung sowohl hinsichtlich der Art der Unterstützungsleistungen als auch bezüglich der Berechnung und Höhe der Lohnkostenzuschüsse.

Kurz-Text

Mit dem Budget für Arbeit können Beschäftigte
aus einer Werkstatt für behinderte Menschen
einen Job auf dem allgemeinen Arbeits-Markt bekommen.
Budget spricht man: Büdschee.
Ein Budget ist eine bestimmte Menge Geld.
Für eine bestimmte Sache.

Lang-Text

Mit dem Budget für Arbeit können Beschäftigte
aus einer Werkstatt für behinderte Menschen
einen Job auf dem allgemeinen Arbeits-Markt bekommen.
Budget spricht man: Büdschee.
Ein Budget ist eine bestimmte Menge Geld.
Für eine bestimmte Sache.
Die Abkürzung für Werkstatt für behinderte Menschen ist: WfbM

Wann kannst du das Budget für Arbeit bekommen?
  • Wenn du noch in einer WfbM arbeitest
  • Wenn du früher in einer WfbM gearbeitet hast
  • Oder wenn du dieses Recht hast: du darfst in einer Werkstatt arbeiten.
Aber du willst auf dem allgemeinen Arbeits-Markt arbeiten.

So findest du eine Arbeits-Stelle:
Du suchst eine Arbeits-Stelle auf dem allgemeinen Arbeits-Markt.
Dabei kann dir zum Beispiel helfen:
  • die WfbM
  • die Agentur für Arbeit
  • Beratungs-Stellen für behinderte Menschen: Zum Beispiel eine Ergänzende unabhängige Teilhabe-Beratungs-Stelle
  • du kannst auch selbst nach einer Arbeits-Stelle suchen. Deine Familie, Freundinnen und Freunde können auch helfen.
Das ist gut am Budget für Arbeit:
Du kannst auf dem allgemeinen Arbeits-Markt arbeiten.
Das Amt gibt deinem Arbeit-Geber Geld.
Das Geld ist für einen Teil von deinem Lohn.
Du kannst Geld für deine Unterstützung am Arbeits-Platz beantragen.
Wenn du am Arbeits-Platz eine besondere Anleitung brauchst,
kann dir eine unterstützende Person helfen.
Auch dieses Geld kommt vom Amt.
Du bekommst einen richtigen Arbeits-Vertrag.
So wie deine Kolleginnen und Kollegen ohne Behinderungen.
Du verdienst Mindest-Lohn
Oder mehr Geld.
Meistens verdienst du mehr Geld als in der WfbM.

Wenn es auf dem allgemeinen Arbeits-Markt nicht klappt:
Dann kannst du auch wieder in die WfbM zurück.
Du hast weiter ein Recht auf einen WfbM-Platz.

Hier werden Schwere Wörter in Leichter Sprache erklärt:

Agentur für Arbeit
Die Bundes-Agentur für Arbeit hilft Menschen,
die eine Arbeit suchen.
Und sie hilft Menschen,
damit sie ihre Arbeit behalten können.
Die Bundes-Agentur für Arbeit hilft auch Arbeit-Gebern.
Zur Bundes-Agentur für Arbeit gehören alle
Agenturen für Arbeit in Deutschland.
Die Agentur für Arbeit in deiner Stadt ist für dich zuständig.
Oder eine Agentur für Arbeit in deiner Nähe.
Allgemeiner Arbeits-Markt
Der allgemeine Arbeits-Markt ist da,
wo auch Menschen ohne Behinderungen arbeiten.
Man arbeitet auf dem allgemeinen Arbeits-Markt
wenn man
  • In einem großen oder kleinen Betrieb arbeitet
  • Bei einer Stadt oder Gemeinde arbeitet
  • Oder bei einem anderen Arbeit-Geber arbeitet
Wer auf dem allgemeinen Arbeits-Markt arbeitet, hat zum Beispiel:
  • einen Arbeits-Vertrag mit einer Firma
  • Und einen festen Lohn
Menschen auf dem allgemeinen Arbeits-Markt
können auch arbeits-los werden.
Ergänzende unabhängige Teilhabe-Beratungs-Stelle
Seit 2018 gibt es ein besonderes Beratungs-Angebot
für Menschen mit Behinderungen und ihre Angehörigen:
die Ergänzende unabhängige Teilhabe-Beratung - kurz EUTB.
Hier können Menschen mit Behinderungen ihre Fragen stellen
Und sich beraten lassen.
Die Berater haben oft selbst eine Behinderung.
Sie kennen viele Fragen und Probleme aus eigener Erfahrung.
Sie sagen Dir zum Beispiel,
welche Teilhabe-Leistungen Dir zustehen.
Und sie können Dir helfen, diese Leistungen zu beantragen.
In Deutschland gibt es über 700 EUTB-Beratungs-Stellen.
Die Beratung ist kostenlos.
Mindest-Lohn
Wenn man arbeitet,
bekommt man dafür vom Arbeit-Geber einen Lohn.
Wie viel Geld man bekommt,
ist unterschiedlich.
Es hängt zum Beispiel vom Beruf ab.
Oft kann man auch mit dem Arbeit-Geber absprechen,
wie viel er einem bezahlt.
Ein Mindest-Lohn ist eine Unter-Grenze für den Lohn.
Das bedeutet:
Ein Arbeit-Geber darf einem Arbeit-Nehmer nicht weniger
als den Mindest-Lohn bezahlen.
Der Mindest-Lohn liegt seit dem 1. Januar 2024
bei 12,41 Euro pro Stunde.
Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM)
Die Abkürzung für Werkstatt für behinderte Menschen ist: WfbM
Viele Menschen mit Behinderungen
bekommen auf dem allgemeinen Arbeits-Markt
keinen Ausbildungs- oder Arbeits-Platz.
Deshalb arbeiten Sie in einer WfbM.

WfbM machen die Teilhabe am Arbeits-Leben möglich.
Das heißt:
Sie schaffen Arbeits-Plätze für Menschen mit besonderen Bedürfnissen.
In einer WfbM gibt es verschiedene Arbeits-Plätze.
Die Arbeits-Plätze sind behinderungs-gerecht gestaltet.
Menschen mit Behinderungen bekommen hier
viel Unterstützung bei der Arbeit.

Die WfbM sollen den Werkstatt-Beschäftigten zum Beispiel:
  • Passende Arbeits-Plätze anbieten
  • Eine gute berufliche Bildung anbieten
  • Helfen, Deine Persönlichkeit zu fördern
  • Oder den Übergang auf den allgemeinen Arbeits-Markt ermöglichen.
Diese Bereiche gibt es in einer WfbM:
  • Eingangs-Verfahren
  • Berufs-Bildungs-Bereich
  • Arbeits-Bereich
  • Und Förder- und Betreuungs-Bereich
Das Eingangs-Verfahren
Wenn eine Person neu in die WfbM kommt,
dann macht sie zuerst beim Eingangs-Verfahren mit.
Hier kann sie viele verschiedene Arbeits-Bereiche ausprobieren.
Und sie lernt, wie in der WfbM gearbeitet wird.

Die WfbM prüft in Eingangs-Verfahren zum Beispiel:
  • Ob eine Person mit Behinderungen in der WfbM arbeiten kann
  • Und wo die Person in der WfbM arbeiten kann
  • In dem Eingangs-Verfahren bleibt die Person 1 bis 3 Monate
Dann kommt sie in einen anderen Bereich.

Der Berufs-Bildungs-Bereich:
Hier können Menschen mit Behinderungen
verschiedene Sachen lernen.
Dabei werden sie von Fach-Leuten unterstützt.
Denn sie sollen nach der Zeit im Berufs-Bildungs-Bereich
zum Beispiel:
  • Eine Ausbildung machen können
  • Einen Arbeits-Platz in der Werkstatt bekommen
  • Oder auf dem allgemeinen Arbeits-Markt arbeiten können
Im Berufs-Bildungs-Bereich
können Menschen mit Behinderungen auch lernen:
  • Dass sie pünktlich bei der Arbeit sein müssen
  • Wie sie mit Ihrem Geld umgehen sollen
  • Und worauf sie im Straßen-Verkehr achten müssen. Damit ihnen nichts passiert
Der Berufs-Bildung-Bereich dauert 2 Jahre.

Der Arbeits-Bereich
Jeder Mensch mit Behinderungen soll die Arbeit machen,
die er am besten kann.
Dabei wird er in der WfbM von Fach-Leuten unterstützt.
Wenn ein Mensch im Arbeits-Bereich von der WfbM arbeitet,
dann hat er dort einen festen Arbeits-Platz.
Den Arbeits-Platz kann er so lange behalten,
wie er die Arbeit machen kann.
Und für die Arbeit bekommt er Geld.

Der Förder- und Betreuungs-Bereich
Manchmal können Menschen mit Behinderungen
nicht in der WfbM arbeiten.
Zum Beispiel:
Weil die Behinderung zu schwer ist.
Dann können sie in eine Förder-Gruppe gehen.
Oder sie gehen in die Tages-Förder-Stätte.

Weitere Informationen

Referenznummer:

R/bild41


Informationsstand: 16.04.2024