Maßnahme
Maßnameart: Personelle Unterstützung
Jobcoaching am Arbeitsplatz
Zusammenfassung
Job-Coaching am Arbeits-Platz

Kurzbeschreibung:

Du hast Probleme während der Ausbildung, im Praktikum oder mit einem neuen Job und benötigst Beratung und Begleitung? Dabei kann dir ein Jobcoach helfen.

Ziel:

Eine externe Fachkraft („Jobcoach”) hilft mit einem betriebsintegrierten Arbeitstraining speziell einer Person – zugeschnitten auf ihren Praktikums-, Ausbildungs- oder Arbeitsplatz.

Zielgruppe:

  • Auszubildende
  • Menschen, die aus einer Werkstatt für behinderte Menschen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt wechseln.
  • Praktikantinnen und Praktikanten (z. B. im Rahmen Unterstützter Beschäftigung)
  • Mitarbeitende, die weiter in ihrem bisherigen Job arbeiten wollen.
  • Mitarbeitende, die innerhalb des Unternehmens in einen anderen Job wechseln.
  • Mitarbeitende, die nach Krankheit zurück in das Unternehmen kommen.
  • Neu angestellte Mitarbeitende
  • Selbstständige

Voraussetzungen:

  • Infolge gesundheitlicher Beeinträchtigungen oder Behinderungen besteht ein besonderer Unterstützungsbedarf.
  • Die Beschäftigung umfasst mindestens 15 Wochenarbeitsstunden (in Inklusionsbetrieben mindestens 12 Wochenarbeitsstunden).

Inhalte:

Die Gründe für ein Jobcoaching sind vielfältig. Das Ziel dabei ist immer, für den Einzelfall die individuell richtigen Trainingsinhalte umzusetzen, damit der Job gemacht werden kann.

Beispiele:

  • Behinderungsbedingt lässt die Arbeitsfähigkeit nach.
  • Aufgaben können nicht eigenständig strukturiert und zu Ende geführt werden.
  • Beschäftigte müssen für den Arbeitsalltag neue relevante Fertigkeiten erlernen.
  • Firmeninterne Abläufe und Regelungen stimmen nicht mit den Bedürfnissen und Möglichkeiten von Beschäftigten überein.
  • Betriebsabläufe und/oder die Zusammenarbeit im Team sind gestört.
  • Führungskräften und Team fehlt es an Erfahrung im Umgang mit krankheits- bzw. behinderungsspezifischen Hintergründen.

Am Anfang vereinbaren Jobcoach und Unternehmen eine Zielvereinbarung.
Der Jobcoach besucht den Coachee regelmäßig am Arbeitsplatz:
anfangs mehrmals die Woche für ein bis vier Stunden, dann immer seltener.
Im Durchschnitt dauert ein Coaching sechs bis acht Monate, bis keine Begleitung mehr notwendig ist.

Jobcoaches sind in der Regel externe Expertinnen oder Experten, die sich entweder fachlich so gut auskennen, dass sie mitarbeiten und beraten können oder aus dem Bereich Soziale Arbeit kommen und bei Abläufen und Kommunikation unterstützen können.

Finanzierung:

Jobcoaching wird von den Mitarbeitenden beim entsprechenden Leistungsträger in Absprache mit dem Unternehmen beantragt.

Kurz-Text

Eine Job-Coach hilft dir bei deiner Ausbildung.
Job-Coaching hilft dabei:
  • einen Ausbildungs-Platz zu bekommen
  • Oder einen Ausbildungs-Platz zu behalten
Der Job-Coach ist bei der Arbeit an deiner Seite
Er arbeitet mit dir zusammen
Er zeigt dir, wie du deine Arbeit machen musst
Er erklärt Sachen, die du nicht verstehst
Er hilft dir, bei der Arbeit besser zu werden
Er hilft bei Problemen mit Kollegen und dem Chef

Lang-Text

Job-Coaching ist ein englisches Wort.
Das spricht sich so: Tschob-koutsching.
Job heißt: Arbeit

Coaching heißt:
  • unterrichten
  • beibringen
  • Oder trainieren
Ein anderes Wort für Job-Coaching ist:
Betriebliches Arbeits-Training

Job-Coaching hilft dabei:
  • einen Ausbildungs-Platz zu bekommen
  • einen Arbeits-Platz zu bekommen
  • einen Ausbildungs-Platz zu behalten
  • Oder einen Arbeits-Platz zu behalten
Du hast Probleme an deinem Arbeits-Platz?
Du brauchst bei der Arbeit Unterstützung?
Dann kannst du bei einem Reha-Träger ein Job-Coaching beantragen.

Beschäftigte mit einer Schwer-Behinderung beantragen das Job-Coaching
beim Integrations-Amt.
In einigen Bundes-Ländern heißt das Integrations-Amt: Inklusions-Amt.

Dabei hilft der Job-Coach:
Die Arbeit gut und richtig zu machen

Der Job-Coach ist bei der Arbeit an deiner Seite
Er arbeitet mit dir zusammen
Er zeigt dir, wie du deine Arbeit machen musst
Er erklärt Sachen, die du nicht verstehst
Er hilft dir, bei der Arbeit besser zu werden
Er hilft bei Problemen mit Kollegen und dem Chef

Der Job-Coach besucht dich regelmäßig am Arbeits-Platz:
Anfangs mehrmals die Woche für 1 bis 4 Stunden,
dann immer seltener.

Ein Job-Coaching dauert im Durchschnitt 6 bis 8 Monate,
bis keine Begleitung mehr notwendig ist.

Der Job-Coach unterstützt zum Beispiel in diesen Situationen:
  • Du schaffst deine Arbeit nicht mehr
  • Deine Leistungs-Fähigkeit lässt nach
  • Du hast Probleme mit deinen Arbeits-Kollegen
  • Du bist sehr oft krank
  • Du warst länger krank und willst jetzt beruflich wieder einsteigen
  • Du arbeitest im Betrieb an einem neuen Arbeits-Platz mit neuen Aufgaben
Hier findet auch häufig ein Job-Coaching statt:
  • bei der Bildungs-Maßnahme Unterstützte Beschäftigung
  • beim Übergang von der Schule auf den allgemeinen Arbeits-Markt
  • beim Übergang von der Werkstatt für behinderte Menschen auf den allgemeinen Arbeits-Markt

Hier werden Schwere Wörter in Leichter Sprache erklärt:

Allgemeiner Arbeits-Markt
Der allgemeine Arbeits-Markt ist da,
wo auch Menschen ohne Behinderungen arbeiten.
Man arbeitet auf dem allgemeinen Arbeits-Markt
wenn man
  • In einem großen oder kleinen Betrieb arbeitet
  • Bei einer Stadt oder Gemeinde arbeitet
  • Oder bei einem anderen Arbeit-Geber arbeitet
Wer auf dem allgemeinen Arbeits-Markt arbeitet,
hat zum Beispiel:
  • einen Arbeits-Vertrag mit einer Firma
  • Und einen festen Lohn
Integrations-Amt
In manchen Bundes-Ländern heißt das Integrations-Amt: Inklusions-Amt
Zum Beispiel:
  • In Nordrhein-Westfalen
  • Und in Bayern
Beim Integrations-Amt arbeiten viele Fach-Leute.
Sie wissen zum Beispiel viele Sachen
über das Thema: Behinderung.
Und sie unterstützen Menschen mit Schwer-Behinderung.
Zum Beispiel:
  • bei der Suche nach einer Arbeits- oder Ausbildungs-Stelle
  • bei Problemen am Arbeits-Platz
  • Oder sie sorgen dafür, dass Menschen wegen ihrer Behinderung die Arbeits-Stelle nicht verlieren
Das Integrations-Amt hilft auch Arbeit-Gebern:
Bei den Fragen zu Arbeits-Plätzen für Menschen mit Schwer-Behinderung.
Zum Beispiel:
  • Welche Hilfs-Mittel es für die Arbeit gibt
  • Wie ein Arbeits-Platz umgebaut werden kann
Arbeit-Geber können auch Geld vom Integrations-Amt bekommen:
Wenn sie Menschen mit Schwer-Behinderung ausbilden oder beschäftigen.
Reha-Träger
Reha ist das kurze Wort für Rehabilitation.
Rehabilitation bedeutet Wieder-Herstellung.
Die Rehabilitation ist eine Hilfe für kranke
Oder behinderte Menschen.
Die Menschen sollen wieder arbeiten können.

Verschiedene Ämter bezahlen Leistungen zur Teilhabe am Arbeits-Leben.
Diese Ämter sind die Reha-Träger.
Zum Beispiel:
  • die Bundes-Agentur für Arbeit
  • die deutsche Renten-Versicherung
  • Oder die gesetzliche Unfall-Versicherung
Unterstützte Beschäftigung
Die Bildungs-Maßnahme Unterstützte Beschäftigung ist ein Angebot
für Menschen mit besonderem Unterstützungs-Bedarf.
Unterstützte Beschäftigung heißt kurz: UB.
Mit der UB kannst du eine richtige Arbeits-Stelle
auf dem allgemeinen Arbeits-Markt finden.

Es gibt 2 Phasen bei der UB.
Phase ist ein anderes Wort für: bestimmte Zeit
Die 1. Phase hat einen schweren Namen.
Sie heißt: Individuelle betriebliche Qualifizierung
Individuell heißt: Es ist für jeden Menschen anders.
betrieblich heißt: Es ist in einem Betrieb.
Qualifizierung heißt: Du lernst alles für die Arbeit.
Die Abkürzung ist: InbeQ
So spricht man das: In Be Ku

Die InbeQ dauert meistens 2 Jahre.

Bei der InbeQ machst du mehrmals ein Praktikum in verschiedenen Betrieben.
Du lernst die Arbeit kennen.
Du bekommst Unterstützung bei der Arbeit.
Zum Beispiel von einem Job-Coach.

Die 2. Phase bei der UB heißt:
Berufs-Begleitung

Du hast nun eine richtige Arbeits-Stelle in einer Firma.
Aber du kannst weiter Unterstützung durch einen Job-Coach bekommen.
Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM)
Die Abkürzung für Werkstatt für behinderte Menschen ist: WfbM
Viele Menschen mit Behinderungen
bekommen auf dem allgemeinen Arbeits-Markt
keinen Ausbildungs- oder Arbeits-Platz.
Deshalb arbeiten Sie in einer WfbM.

WfbM machen die Teilhabe am Arbeits-Leben möglich.
Das heißt:
Sie schaffen Arbeits-Plätze für Menschen mit besonderen Bedürfnissen.
In einer WfbM gibt es verschiedene Arbeits-Plätze.
Die Arbeits-Plätze sind behinderungs-gerecht gestaltet.
Menschen mit Behinderungen bekommen hier
viel Unterstützung bei der Arbeit.

Die WfbM sollen den Werkstatt-Beschäftigten zum Beispiel:
  • Passende Arbeits-Plätze anbieten
  • Eine gute berufliche Bildung anbieten
  • Ihre Persönlichkeit fördern
  • Oder den Übergang auf den allgemeinen Arbeits-Markt ermöglichen.
Diese Bereiche gibt es in einer WfbM:
  • Eingangs-Verfahren
  • Berufs-Bildungs-Bereich
  • Arbeits-Bereich
  • Und Förder- und Betreuungs-Bereich
Das Eingangs-Verfahren
Wenn eine Person neu in die WfbM kommt,
dann macht sie zuerst beim Eingangs-Verfahren mit.
Hier kann sie viele verschiedene Arbeits-Bereiche ausprobieren.
Und sie lernt, wie in der WfbM gearbeitet wird.

Die WfbM prüft in Eingangs-Verfahren zum Beispiel:
  • Ob eine Person mit Behinderungen in der WfbM arbeiten kann
  • Und wo die Person in der WfbM arbeiten kann
  • In dem Eingangs-Verfahren bleibt die Person 1 bis 3 Monate
Dann kommt sie in einen anderen Bereich.

Der Berufs-Bildungs-Bereich:
Hier können Menschen mit Behinderungen
verschiedene Sachen lernen.
Dabei werden sie von Fach-Leuten unterstützt.
Denn sie sollen nach der Zeit im Berufs-Bildungs-Bereich
zum Beispiel:
  • Eine Ausbildung machen können
  • Einen Arbeits-Platz in der Werkstatt bekommen
  • Oder auf dem allgemeinen Arbeits-Markt arbeiten können
Im Berufs-Bildungs-Bereich
können Menschen mit Behinderungen auch lernen:
  • Dass sie pünktlich bei der Arbeit sein müssen
  • Wie sie mit Ihrem Geld umgehen sollen
  • Und worauf sie im Straßen-Verkehr achten müssen. Damit ihnen nichts passiert
Der Berufs-Bildung-Bereich dauert 2 Jahre.

Der Arbeits-Bereich
Jeder Mensch mit Behinderungen soll die Arbeit machen,
die er am besten kann.
Dabei wird er in der WfbM von Fach-Leuten unterstützt.
Wenn ein Mensch im Arbeits-Bereich von der WfbM arbeitet,
dann hat er dort einen festen Arbeits-Platz.
Den Arbeits-Platz kann er so lange behalten,
wie er die Arbeit machen kann.
Und für die Arbeit bekommt er Geld.

Der Förder- und Betreuungs-Bereich
Manchmal können Menschen mit Behinderungen
nicht in der WfbM arbeiten.
Zum Beispiel:
Weil die Behinderung zu schwer ist.
Dann können sie in eine Förder-Gruppe gehen.
Oder sie gehen in die Tages-Förder-Stätte.

Wichtig: Schwerbehinderung ist keine Vorraussetzung für Jobcoaching! Die Maßnahme richtet sich an Menschen mit Behinderungen oder gesundheitlichen Beeinträchtigungen mit besonderem Unterstützungsbedarf. Jobcoaching kann als eigene Maßnahme oder aber auch beispielsweise als Teileines betrieblichen Eingliederungsmanagements (BEM) durchgeführt werden.

Es liegen keine externen Links vor.

Es liegen keine Adressen vor.

Es liegen keine Literaturangaben vor.

Referenznummer:

R/bild80


Informationsstand: 16.12.2024