Forschungsprojekt
Beschreibung / Inhalte
Es wurde zunächst eine theoretische Übersicht zur Geschichte und dem aktuellen wissenschaftlichen Stand der Bibliotherapie erarbeitet und publiziert.
In einem nächsten Schritt wurde untersucht, in welchem Umfang, bei welchen Patienten und welchen Problemstellungen Verhaltenstherapeuten auf bibliotherapeutische Informationen und zugreifen und wie Patienten dies bewerten. Es ergaben sich Hinweise darauf, dass Bibliotherapie vor allem bei schwerer Kranken eingesetzt wurde und zu Veränderungen im Krankheitsverständnis der Patienten beitragen konnte.
In einer weiteren Studie wurde in einem randomisiert kontrollierten Design geprüft, welche Wirkungen die Ausgabe bibliotherapeutischer Materialien auf den Patienten und den Therapieverlauf hat. Die Ergebnisse zeigen, dass Patienten durch die Überlassung von Broschüren ein vermehrtes Krankheitswissen habe,. Gleichzeitig zeigte sich, dass dies zu größerer Irritation im Therapieprozess und schlechteren Behandlungsergebnissen führte. Dies galt vor allem für weniger gebildete Patienten.
In einer weiteren Studie wird auf diesem Hintergrund das Thema der Barrierefreiheit von Infomaterialien erarbeitet. Es wird bearbeitet, wie Barrierefreiheit von Texten operationalisiert werden kann hinsichtlich Lesbarkeit, Verständlichkeit und Verstehen. Des Weiteren wird untersucht, von welchen Patienten- und Krankheitsfaktoren, die Verständlichkeit von Texten abhängt.
Projektdaten
Beginn:
01.01.2003
Abschluss:
31.12.2013
Fördernummer:
8011-106-31/31.51.5
Kostenträger:
- Deutsche Rentenversicherung Bund
Weitere Informationen zum Forschungsprojekt
Projektleitung:
- Linden, Michael, Prof. Dr. med.
Mitarbeitende:
- Fertmann, Johannes, cand.-phil. |
- Herm, Kerstin, Dr. Dipl.-Psych. |
- Muschalla, Beate, Prof. Dr. phil.
Institutionen:
Rehabilitationszentrum Seehof
der Deutschen Rentenversicherung Bund
Lichterfelder Allee 55
14513 Teltow
Telefon:
03328 345678
E-Mail:
michael.linden@charite.de
Homepage:
https://www.charite.de/
Forschungsgruppe Psychosomatische Rehabilitation
an der Charite Berlin
Rehaforschungsverbund Berlin Brandenburg Sachsen
Charité
Luisenstr. 13a
10098 Berlin
Bibliotherapy
It is an empirical question whether bibliotherapy is helpful or to what degree it deteriorates the course of treatment by inducing misunderstandings, hopelessness, or dysfunctional behavior. Therapists are responsible for the effects of bibliotherapy when they recommend such materials. There is a lack of research on positive and negative effects of bibliotherapy.
In a first step a review of the literature on bibliotherapy was done and published. Next, it was investigated to what extent, for which type of patient and problem, behavior therapists use written materials. It was found that these are more severely ill patients and that bibliotherapy can help to improve illness behavior.
In following randomized controlled clinical trial the effects of bibliotherapy on health literacy and treatment have been investigated. Patients who had read the information booklets had more illness knowledge than the controls. On the other hand, more information resulted in greater irritations in the treatment process and a worse treatment outcome. This has been true especially for les educated patients.
In a next study, rules for the writing of barrier free information booklets are developed in respect to readability, comprehensibility and understanding of texts.
Schlagworte:
Referenznummer:
R/FO3451
Informationsstand: 22.06.2018